Kardiologie

Cardio-Check

Cardio kommt von Myocard, medizinisch für Herzmuskel. Der Herzmuskel oder das Herz ist eines unserer wichtigsten Organe. Täglich schlägt es rund 80.000 mal und pumpt dabei pro Minute ca. vier bis fünf Liter Blut im Ruhezustand in den Kreislauf. Die Blutversorgung des Herzens selbst erfolgt durch die Herzkranzgefäße, auch Koronararterien genannt. Sie bestehen aus zwei bzw. drei Gefäßen. Die Verkalkung (Arteriosklerose) der Gefäße führt zu Engstellen. Diese Engstellen können reißen und dann mit Blutplättchen zusammen zu einer Verstopfung des Gefäßes führen. Am Herzen ist damit ein Herzinfarkt entstanden. Dieser kann erhebliche Folgen für das weitere Leben haben.

Die Ursachen für die Gefäßverkalkung beginnen meist schon ab den 20sten Lebensjahr. Viele Ursachen spielen eine Rolle. Die Risikofaktoren lassen sich unterteilen in beeinflussbare und unbeeinflussbare Faktoren.

Zu den unbeeinflussbaren gehören das Lebensalter, die erbliche Anlage (genetische Disposition), das Geschlecht des Patienten und bestimmte Blutfettwerte.

Die wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren sind Zigarettenkonsum, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, überhöhte Blutzuckerwerte (z.B. durch nicht behandelten Diabetes mellitus) und Blutarmut.

Der akute Herzinfarkt ist immer noch eine der häufigsten Todesursachen. Jeden Tag erleiden ca. 772 deutsche Frauen und Männer einen Infarkt, alle fünf Minuten sucht der Herztod ein neues Opfer (Augsburger Herzregister, 1999).

Unser Praxisteam möchte Sie vor diesem Schicksal bewahren.

Weiterführender externer Link:
Deutsche Herzstiftung

Ruhe-EKG

Das EKG (= Elektrokardiogramm) ist die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivität des Herzens. Es liefert Informationen über den Herzrhythmus, die Herzfrequenz und den Lagetyp (elektrische Herzachse).

Weiterhin können Aussagen über die Aktivität der Herzvorhöfe und der Herzkammern getätigt werden. Für die erste Diagnostik von Herzrhythmusstörungen (Extraschläge, Störungen der Erregungsausbreitung, u.v.a.m.) und zur Erkennung eines Herzinfarktes ist das EKG unverzichtbar.



Langzeit-EKG

Bei dieser Untersuchung erhält der Patient Elektroden auf den Brustkorb geklebt, welche mit einer Registrierungseinheit verbunden sind. Dieses Gerät zeichnet das EKG für die Zeit des Tragens auf. Diese Diagnostik ist wichtig zur Erkennung von Beschwerden, die nur ab und zu oder in bestimmten Situationen auftreten. Ein Langzeit-EKG hilft Herzrhythmusstörungen zu erkennen, welche im Ruhe-EKG nicht zu sehen sind und dann eine entsprechende Therapie einzuleiten.



Belastungs–EKG

Beim Belastungs-EKG oder Ergometrie sitzt der Patient auf einem Fahrradergometer und vollbringt nach standardisierten Bedingungen körperliche Leistung, welche bis zur Erschöpfung gesteigert werden sollte. Während dieser Zeit wird das EKG kontinuierlich aufgezeichnet. So können z.B. eine unzureichende Durchblutung des Herzmuskels und belastungsabhängige Herzrhythmusstörungen festgestellt werden.

24-Stunden Blutdruckmessung

Während eines Tages erfolgen tagsüber alle 20 Minuten und ab 22.00 Uhr alle 30 Minuten eine automatische Blutdruckmessung am Oberarm durch das Gerät, welches der Patient mit sich trägt. Diese Messmethode zeigt am genauesten, ob ein hoher Blutdruck vorliegt und wie sich der Blutdruck im Tagesverlauf verhält.

Weiterführender externer Link:
Deutsche Hochdruckliga e.V.

Schellongtest

Der nach Fritz Schellong (1891-1953) benannte Test zeigt, ob der Körper eine effektive Kreislaufreaktion beim Aufstehen, Orthostasereaktion, leisten kann. Beim Aufstehen sackt ein Teil des Blutes der Schwerkraft folgend ab. Um die Durchblutung der höher gelegenen Organe, wie z.B. das Gehirn, zu gewährleisten reagiert der Körper mit beschleunigtem Pulsschlag und Zusammenziehen der Beinvenen. Hierdurch wird verhindert, dass es zu Schwindel oder Ohnmacht (Synkope) kommt. Diese Orthostasereaktion kann durch Messung der Blutdrucks und der Herzfrequenz im Liegen und unmittelbar anschließendem Stehen getestet werden.

Karotisdruckversuch

Nach Ausschluss einer Verengung der Halsschlagadern (s. Triplexsonographie), wird durch den Arzt, unter kontinuierlicher EKG-Registrierung, eine Druckmassage im Bereich der Gabel der Halsschlagadern durchgeführt. In diesem Bereich der Halsschlagadergabel sitzt ein Organ (Glomus caroticus), welches Einfluss auf die Herzfrequenz hat. Ist dieses Organ erkrankt, kann es beim Karotisdruckversuch zum Herzfrequenzabfall kommen. Je nach Ausprägung verspürt der Patient Schwindel oder es kann zur Ohnmacht kommen. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen werden vor Beginn getroffen.

Doppler- / Triplexsonographie

Diese Verfahren kommen zur Anwendung, wenn Engstellen in den Arterien oder Thrombosen in den Venen vermutet werden. Mittels Ultraschall wird das jeweilige Gefäß dargestellt und dann der Fluss des Blutes, aufgrund bestimmter Schallphänomene in Geräuschen, Farbveränderungen oder Geschwindigkeitsänderungskurven dargestellt. Diese lassen dann entsprechende Rückschlüsse auf Veränderungen in dem Gefäß zu.

Echocardiographie (Zulassung nur für Privatpatienten)

Die Echocardiographie vereinigt mehrere Ultraschallverfahren zur Beurteilung des Herzens und seiner einzelnen Abschnitte. Bei einem „Echo“, wird die Pumpfunktion des Herzens, die Wanddicken des Herzens, der Zustand der Herzklappen, der Fluss durch die Herzklappen (Doppler) und evtl. Undichtigkeiten oder turbulente Strömungen über die Klappen hinweg (Farbdoppler) beurteilt.

Die einzelnen Verfahren (B-Mode, M-Mode, Doppler, Farbdoppler) ergänzen sich bei der Beurteilung des Herzens und zeigen so dem Untersucher ein sehr gutes Gesamtbild über dieses wichtige Organ.

Für die Untersuchung ist eine besondere Lagerung nötig (Linksseitenlage). Lassen Sie es uns wissen, wenn Sie diese nicht gut einhalten können. Der Arzt ist dann bemüht in Rückenlage eine adäquate Untersuchung durch zu führen. Meist sind dann aber nicht alle Abschnitte des Herzens gut einsehbar.